Lehrende: Prof. Dr. Margareta Gruber OSF
Veranstaltungsart:
Vorlesung
Orga-Einheit: Fachbereich Theologie
Anzeige im Stundenplan:
TH_MA_M10-1
Anrechenbar für:
Inhalt und Informationen zum Kurs:
Ekklesiologie im Neuen Testament ist eine vom Geist Gottes geführte Antwort darauf, was Gott in Jesus von Nazaret und an ihm über seinen Tod hinaus getan hat. Die Ausbildung unterschiedlicher Strukturen der „Kirche im Werden", die sich im Neuen Testament zeigt, sind Konkretisierungen des Evangeliums vom Reich Gottes in unterschiedlichen sozialen, politischen, kulturellen etc. Kontexten.
Für Paulus, der als erster den Begriff „ekklesia tou theou" verwendet, ist Gemeinde bzw. Kirche Gottes die „Sammlung“ Gottes an ihrem Ort. Insbesondere in der Feier des Vermächtnisses Jesu wird sie, was sie dann bleibend ist: Gottes Bau, Leib Christi, durch den erhöhten Herrn gestiftete Gemeinschaft. Vor allem die beiden Korintherbriefe entwickeln in der Auseinandersetzung mit konkreten Konflikten die Grundzüge der paulinischen Ekklesiologie: Leben aus der Hingabe Christi, aus der Mitteilung des Geistes und seiner Gaben. So ist der paulinische Leib-Christi-Gedanke „eine Transformation der Rechtfertigungslehre in die Charismenlehre“ (Merklein) und eine Interpretation der christlichen Existenz als „der Eine in Christus" (Gal 3,26-28). Darin liegen noch uneingelöste Perspektiven für eine ökumenische Entwicklung.
Teilnahmevoraussetzung:
Griechischkentnnisse erwünscht
Kompetenzen:
Die Studierenden können
• die Entwicklung der Kirche in neutestamentlicher Zeit darstellen, ausgehend von der „Sammlung Israels“ durch Jesus, über die Jerusalemer Urgemeinde und die paulinischen Gemeinden bis zur Ausbildung eines universalen Kirchenbegriffs in der Apg;
• die Botschaft Jesu vom Reich Gottes auf ihre „implizite Ekklesiologie“ hin interpretieren;
• die wichtigsten Texte des paulinischen Verständnisses von Kirche auslegen;
• in der Frage der Beziehung der Kirche zum Volk Gottes Israel biblisch argumentieren (insbes. Römer 9-11);
• eine biblische und ökumenische Theologie der christlichen Berufung entwickeln.
Literatur:
Merklein, H., (/ Gielen, M., für Bd. 3), Der erste Brief an die Korinther, ÖTB 7/1-3, Gütersloh 1992-2005.
Baumert, N., Sorgen des Seelsorgers. Übersetzung und Auslegung des 1. Korintherbriefes, Würzburg 2007.
Roloff, J., Die Kirche im Neuen Testament, NTD.E 10, Göttingen 1993.
Kessler, H., Janssen, C. (Hg.), Sozialgeschichtliches Wörterbuch zum NT, Gütersloh 2009.
Lehnert, Chr., Korinthische Brocken, Suhrkamp 2013.
(zu Spezialliteratur und Monographien vgl. die aktuelle Literaturliste zur Vorlesung)
Leistungsnachweis:
Mündliche Modulabschlussprüfung (20 Minuten). Die Studierenden können zwei Dozierende des Moduls, von denen sie geprüft werden wollen, frei wählen.
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