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Lehrende: Dr. Carsten Barwasser OP
Veranstaltungsart:
Seminar
Orga-Einheit: Fachbereich Theologie
Anzeige im Stundenplan:
TH_MA_M23-4b
Anrechenbar für:
Inhalt und Informationen zum Kurs:
Der Mensch als Hörer des Wortes - Theologie der Offenbarung nach der anthropozentrischen Wende der Neuzeit.
Der zentrale Inhalt des christlichen Glaubens ist die Selbstoffenbarung Gottes in und durch Jesus Christus. Spätestens seitdem der Begriff der Offenbarung in der europäischen Aufklärung in die Kritik geraten ist, versteht sich die Theologie, als systematische Reflexion des Glaubensinhalts, auch als Offenbarungstheologie, denn jede Rede von Gott, so die Einsicht der Theologie, gründet im Reden Gottes zu den Menschen. Wie aber kann heute, nach der anthropozentrischen Wende der Neuzeit zum Subjekt, noch sinnvoll von einer Offenbarung Gottes geredet werden, wenn ein Sich-Zeigen Gottes in der Welt, wie es etwa Ludwig Wittgenstein ausgedrückt hat, unmöglich sein soll? Besteht nicht, so der Theologe Edward Schillebeeckx, im Verständnis der heutigen Menschen ein grundsätzlicher Widerspruch zwischen der Offenbarung und der menschlichen Erfahrung? Wenn eine Theologie der Offenbarung also überhaupt sinnvoll sein soll, wird sie sich mit eben diesen kritischen Anfragen auseinandersetzen müssen. Dieses Seminar versucht daher, ausgehend von Schlüsseltexten der neuzeitlichen Offenbarungskritik, den Weg der Theologie der Offenbarung nachzuzeichnen, indem aufgezeigt wird, wie die moderne Theologie die Wende der Neuzeit zum Subjekt aufgreift und den Menschen so als "Hörer des Wortes" (Rahner) bestimmt. Daraus ergeben sich dann die weiteren Fragen nach einem Erfahrungsbezug der Offenbarung, der kommunikationstheoretischen Bestimmung der Offenbarung als Selbstmitteilung Gottes und der Frage nach den anthropologischen Bedingungen des Menschen als wesentliche Offenheit für den möglichen Anruf Gottes in der Offenbarung.
Kompetenzen:
Die Studierenden können
• die wichtigsten gegenwärtigen Herausforderungen für den christlichen Glauben benennen,
• den christlichen Glauben, in Verantwortung vor der Tradition und im Horizont aktueller fundamentaltheologischer Grundsatzdebatten, argumentativ darlegen.
Literatur:
Klaus von Stosch, Offenbarung, Paderborn 2012.
Walter Kern u.a. (Hg.), Handbuch der Fundamentaltheologie, Bd. 2: Traktat Offenbarung, Freiburg i. Br. u.a. 1985.
Edward Schillebeeckx, Erfahrung und Glaube, in: F. Böckle u.a. (Hg.), Christlicher Glaube in moderner Gesellschaft Bd. 25, Freiburg i. Br. 1981, 73-116.
Weitere Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.
Leistungsnachweis:
Aus M23 sind sechs Seminare zu wählen. Davon müssen fünf mit Noten für schriftliche Seminararbeiten (je 4,5 ECTS-Punkte) und ein Seminar mit einer aktiven Teilnahme (1,5 ECTS-Punkte) abgeschlossen werden. Je eine schriftliche Seminararbeit muss aus der biblischen (M23-1a, M23-1b), historischen (M23-2), praktischen Theologie (M23-6a, M23-6b, M23-6c, M23-6d, M23-7a, M23-7b) und zwei aus der systematischen Theologie / Philosophie (M23-3, M23-4a, M23-4b, M23-4c, M23-5a und M23-5b) stammen. Die aktive Seminarteilnahme kann frei gewählt werden. 24 ECTS-Punkte werden bei Abschluss des Moduls gutgeschrieben.
In den Seminaren aus dem Angebot von M 23 sind folgende Seminarleistungen als Mindestleistungen für die Vergabe von 4,5 ECTS-Leistungspunkten zu erbringen:
(1) Ein Vortrag in der Seminarveranstaltung sowie
(2) eine schriftliche Seminararbeit im Umfang von mind. 10-15 Seiten.
Das Seminar kann auch als M24-B04b mit 3 ECTS-Leistungspunkten für einen qualifizierten Leistungsnachweis oder mit 1,5 ECTS-Leistungspunkten für eine aktive Teilnahme gewertet werden.
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