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Lehrende: Dr. Carsten Barwasser OP
Veranstaltungsart:
Vorlesung
Orga-Einheit: Fachbereich Theologie
Anzeige im Stundenplan:
TH_MA_M19-5
Anrechenbar für:
Inhalt und Informationen zum Kurs:
Denken, das aufs Ganze geht! Die Metaphysik ist die philosophische Disziplin, die nach dem Ganzen der Wirklichkeit fragt. Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil war es in der Theologie relativ unbestritten, dass die Theologie als Wissenschaft die Metaphysik als Grundlage der eigenen Rationalität braucht. Mit der Abkehr von der thomistisch-aristotelischen Denkform in der Theologie wurde aber auch die Frage der Notwendigkeit der Metaphysik gestellt und im Laufe der nachkonziliaren Entwicklung weitgehend in der Theologie aufgegeben. Damit, so die Begründung, passte sich die Theologie letztlich dem nachmetaphysischen Bewusstein der modernen Philosophie an, um in der Gegenwart sprach- und diskursfähig zu sein. In den letzten Jahren aber wurde die Frage nach einer notwendigen Begründung der Theologie in der Metaphysik erneut aufgeworfen, vor allem von der Seite der Analytischen Theologie, die dabei nach dem Wirklichkeitsbezug theologischer Aussagen fragt. Hieraus entwickelte sich eine der intensivsten theologischen Debatten in der deutschen Theologie der letzten Jahre, in der sich vor allem Vertreter der Analytischen Theologie und transzendental-philosophische und postmoderne Ansätze gegenüberstehen. Diese Vorlesung will diese Debatte nachzeichnen, die verschiedenen Positionen vorstellen und dabei einen eigenen Beitrag zur Debatte über die Notwendigkeit oder Unmöglichkeit der Metaphysik als Begründung der Theologie als Wissenschaft leisten.
Kompetenzen:
Die Studierenden können
• Problemfelder, die dem theologischen Diskurs zur Klärung und Vertiefung aufgegeben sind, identifizieren und beschreiben,
• entscheidende inhaltliche „Wegmarken" identifizieren und somit einen dialogischen Klärungsprozess strukturieren,
• Fragestellungen wie auch Antwortversuche im Kontext der Grundstrukturen kirchlicher Lehraussagen verorten und bewerten,
• einen eigenständigen, begründeten und dialogisch verantworteten Standpunkt entwickeln, diesen strukturiert darstellen, offen bleibende Fragen benennen.
Literatur:
Blay, Martin/ Thomas Schärtl/ Christian Schröer/ Christian Tapp (Hg.), "Stets zu Diensten" Welche Philosophie braucht die Theologie heute?, Münster 2019.
Boeder, Heribert: Topologie der Metaphysik, Freiburg i. Br. 1980
Disse, Jörg: Kleine Geschichte der abendländischen Metaphysik. Von Platon bis Hegel, Darmstadtv 2001.
Göcke, Benedikt Paul (Hg.): Die Wissenschaftlichkeit der Theologie Bd. 1: Historische und systematische Perspektiven, Münster 2018.
Göcke, Benedikt Paul/ Christian Pelz (Hg.): Die Wissenschaftlichkeit der Theologie Bd. 3: Theologie und Metaphysik, Münster 2019.
Göcke, Benedikt Paul/ Thomas Schärtl (Hg.), Freiheit ohne Wirklichkeit? Anfragen an eine Denkform, Münster 2020.
Kruck, Günter, Valentin, Joachim (Hg.): Rationalitätstypen in der Theologie (QD 285), Freiburg i, Br. u. a. 2017.
Leistungsnachweis:
Schriftliche Modulabschlussprüfung (180 Minuten): Die Studierenden können bei der Prüfungsanmeldung 2 Kurse auswählen, über die sie geprüft werden wollen.
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